Ein Team aus Berater von Faire Mobilität und vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen e.V. haben am Montag, den 16.6.25 zusammen mit der Gewerkschaft IG BAU erneut Spargel- und Erdbeerfelder im Frankfurter Raum aufgesucht. Etwa 70 Beschäftigten aus Rumänien, Kroatien, Ungarn und Bulgarien haben Informationsmaterialien bekommen und wurden über deren Rechte als Arbeitnehmer in Deutschland aufgeklärt.
Besonders schockierend waren die Berichte von 7 rumänischen Arbeitern auf einem der Spargelfelder, die für einen großen Betrieb im Kreis Groß-Gerau tätig sind – gearbeitet wird bis zu 14 Stunden am Tag, an 7 Tagen pro Woche! Laut Berichte der Erntehelfer gibt es Abzüge für Arbeitskleidung, 50 € sollen des Weiteren fällig werden, wenn die Saisonarbeiter wenigstens an einem Tag in der Unterkunft bleiben möchten. Ihre Arbeitsverträge seien nach dem Unterschreiben wieder abgenommen worden, Lohnabrechnungen bekämen sie auch nicht. Und obwohl sie teilweise seit März dabei sind, hätten sie nur 50 € wöchentlich als Vorschuss erhalten. Der Rest würde am Ende der Einsatzzeit gezahlt – so hoffen sie zumindest. Es ist dieselbe Erzählung von rechtswidrigen Praktiken wie vor 5 Jahren schon, der Betrieb ist nicht unbekannt. Leider kein Einzelfall! Lohnzahlung zum Saisonende ist die gängige Praxis in vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Mehr Transparenz bei der Lohnzahlung der Feldarbeiter ist dringend notwendig.