Streik auf „Aachen Arkaden“ beendet – Rumänische Bauarbeiter haben ausstehende Löhne erhalten

28.7.2007 – 16:3 Uhr

München/Aachen, 24. Juli 2007 Die streikenden rumänischen Arbeiter, die sich geweigert hatten, die Arbeiten auf der Baustelle „Aachen Arkaden“ fortzusetzen, wurden ausbezahlt, teilt der Europäische Verband der Wanderarbeiter (EVW) mit. Der Verband hatte gegenüber dem Generalunternehmer der Baustelle, ein Bauunternehmen aus Oberhausen, für die neun Arbeiter Nettozahlungen in Gesamthöhe von 9.500 Euro geltend gemacht. Nachdem die Arbeiter erfahren hatten, dass sie angeblich selbständige Unternehmer seien und dass ihre Beschäftigung durch einen Subunternehmer der Oberhausener Baufirma womöglich illegal sei, waren sie in den Streik getreten und hatten sich dem EVW anvertraut.

29Ihre Aussagen bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), zu denen sie der Wanderarbeiterverband ermuntert hatte, hatten wohl auch dazu geführt, dass der Zoll, zu dem die FKS gehört, in der vergangenen Woche auf mehreren Baustellen im Rheinland zugeschlagen hatte. Über das vergangene Wochenende hinweg hatten mit der Geschäftsführung des Oberhausener Unternehmens Gespräche stattgefunden, in denen sich der EVW und die mit dem Verband kooperierende IG Bauen-Agrar-Umwelt auf einen Vertrag mit der Firma einigen konnte. Die Arbeiter erhielten ihre vollen Ansprüche zugesprochen und wurden vom Wanderarbeiterverband in Bar ausgezahlt. „Die Umstände, unter denen im Rheinland wohl im großen Stil Rumänen, nach meiner Auffassung illegal, eingesetzt werden, beunruhigt mich sehr. Ich weiß aber auch zu würdigen, dass die Firma GHH BAU bereit war, sich schnell und pragmatisch mit uns zu einigen, dass die ‚Arkaden-Rumänen’ ihr Geld bekommen“, sagte EVW-Generalsekretär Matthias Kirchner. Der Bauherr der Baustelle hatte in der vergangenen Woche bereits dafür gesorgt, dass die Rumänen die Baucontainer verlassen konnten und in einem Aachener Hotel untergebracht und verpflegt wurden. Für den EVW ist die Rumänen-Sache im Rheinland nach Kirchners Angaben noch nicht zu Ende. Weitere 40 Rumänen haben den EVW beauftragt, ihre offenen Lohnforderungen geltend zu machen. Sie warten laut EVW auf über 80.000 Euro.